The Playmates

 

1966 gegründet von Gerhard Gerstner (voc, dr), Stefan Junge (g, voc) und Dieter Hupp (b, voc). Noch im selben Jahr stößt Dieter Kaiser (g, voc) hinzu.

 

1967 ändert sich das Line-Up wie folgt: Gerhard Gerstner (voc, g), Werner Vogel (g, voc), Frank Kühdorf (g, voc), Stefan Junge (b, voc), Ronald Gerstner (dr).

 

1968 löst sich die Band auf, um sich 2019 (!) in der Besetzung von 1967 wieder zurückzumelden.

 

Das Repertoire der Band besteht aus den gängigen zeitgenössischen Hits der Flower-Power-Ära.

 

 

Artikel Offenbach Post, 18. November 2022:

 

Mit den Playmates zurück in die Sechziger

 

 

The Playmates bei einem Auftritt 1967 in Offenbach: Frank Kühdorf (von links), Werner Vogl, Stefan Junge und Gerhard Gerstner. © Privat
The Playmates bei einem Auftritt 1967 in Offenbach: Frank Kühdorf (von links), Werner Vogl, Stefan Junge und Gerhard Gerstner. © Privat

 

"Wir waren ein zusammen gewürfelter Haufen, zwischen 16 und 18 Jahren alt und begeistert von den Bands, die damals aus dem Boden geschossen sind", erinnert sich Stefan Junge aus Harreshausen an die Zeit, in der fünf Offenbacher Jungs gemeinsam die Band The Playmates gründeten.

 

Babenhausen - 1966 war das. Eine Zeit des gesellschaftlichen Wandels und Aufbruchs, auch in der Popkultur. "Dominiert wurde die Musikszene von britischen Bands wie den Beatles oder den Rolling Stones. Die haben wir bewundert, den ganzen Lifestyle", erzählt Junge, der als Gitarrist mit Gerhard Gerstner (Gesang und Gitarre), Werner Vogl (Gitarre), Frank Kühdorf (Bass) und Ronald Gerstner (Schlagzeug) als Beat-Band The Playmates auf der Bühne stand.

 

Musiker im besten Alter: Stefan Junge (von links), Werner Vogl, Gerhard Gerstner, Ronald Gerstner und Frank Kühdorf. © Privat
Musiker im besten Alter: Stefan Junge (von links), Werner Vogl, Gerhard Gerstner, Ronald Gerstner und Frank Kühdorf. © Privat

 

In Deutschland wurden jede Menge Schülerbands gegründet, die Rock- und Beatmusik wie ihre großen Vorbilder machten. Das Spielen der Instrumente hat man sich meistens selbst beigebracht. Und es gab auch noch kein Internet, in dem man die Liedtexte fand. Man hörte sich ein Lied auf der Schallplatte immer wieder an, spielte mit, spielte nach. Bis man es covern konnte.

 

Gleich in ihrem Gründungsjahr gewannen die fünf jungen Musiker den Beat-Band-Wettbewerb der Albert-Schweitzer-Schule in Offenbach und Auftrittsmöglichkeiten gab es auch genug. Man habe bei Geschäftseröffnungen, in Tanzschulen und bei vielen Schulfesten gespielt. Ältere Jahrgänge erinnern sich bestimmt noch an den legendären Max Greger und seine Band. Als die 1967 in Offenbach in der Stadthalle auftraten waren The Playmates dabei. "Wir haben ihn im offenen Cabrio vom Flughafen abgeholt und während der Pause in der Lounge gespielt."

 

Im Jahr 1968 lösten sich die Playmates schon wieder auf. „Aus beruflichen Gründen“, sagt Junge, der in Harreshausen wohnt und dort mit seiner Firma unter dem Markennamen "No Fish" Taschen aus gebrauchtem Segeltuch designt und produziert.

Die vier anderen Bandmitglieder leben heute noch in Offenbach. "Wir sind über all die Jahre Freunde geblieben und haben viel zusammen erlebt". Auch gemeinsame Reisen haben zusammengeschweißt. "1970 war ich mit unserem Bassisten Frank Kühdorf auf einer halbjährigen Reise nach Indien unterwegs. Wir kauften uns einen alten VW-Bus, Franks Vater baute ihn aus. Die Reise führte uns über die Türkei, Syrien, Iran, Irak, Afghanistan, Pakistan, Indien, bis nach Nepal", erzählt Junge.

 

 

Schlagzeuger Ronald Gerstner im Jahr 1967. © Privat
Schlagzeuger Ronald Gerstner im Jahr 1967. © Privat

 

Musik haben alle mehr oder weniger intensiv auch weiterhin gemacht. Frontmann Gerhard Gerstner spielt bis heute in mehreren Bands, hat die Bands "Merlins Fantasy Farm" (1972 bis 2020) und "Harvest Moon" (2001 bis heute) gegründet.

 

Wer sich alte Fotos der Playmates anschaut fühlt sich an die Beatles erinnert. "Wir waren alle Beatles Fans und wollten uns auch so stylen", sagt Junge. Ein Freund habe ihnen aus London historische Militärjacken mitgebracht, solche wie die Beatles damals trugen. So war ein Look geboren, den die fünf Musiker auch bei ihrem 2019 gestarteten Comeback – in Originalbesetzung – auf der Bühne trugen. Beim 70. Geburtstag eines Bandmitglieds sind sie zum ersten Mal wieder gemeinsam aufgetreten. Für diesen Auftritt nach über 50 Jahren hatten sie fast ein Jahr geprobt, ein Repertoire von acht Liedern. "Das hätte auch in die Hose gehen können", meint der Harreshäuser schmunzelnd. Aber es hat funktioniert und habe allen Spaß gemacht.

 

So war die Idee für das Comeback der Coverband geboren. Dann kam Corona und öffentliche Auftritte waren passé. Aber in einem Übungsraum in einer alten Fabrik in Offenbach wurde während der Pandemie geprobt, sodass dem Neustart in diesem Jahr nichts im Wege stand. Zwei Auftritte hatten sie in ihrer Originalbesetzung bereits. Der dritte folgt am morgigen Samstag, 19. November, um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr) im Jugendcafé, Bürgermeister-Rühl-Straße 6. Wie in ihren Anfangsjahren spielen sie Hits der Beatles, Rolling Stones, Animals, The Kinks, Birds, Spencer Davis Group und anderer. Der Eintritt zum Konzert kostet acht Euro. (Petra Grimm)