The Slags

Bine Morgenstern (voc), Conny Mali (g), Suse Michel (dr, voc), Anja Kraft (b)

 

Artikel Offenbach Post, 8. Juni 2018

 

 

Um Sprendlinger Sängerin Bine Morgenstern

 

Frauenband The Slags veröffentlicht neues Album

 

 

In den 90ern galten sie als laute Hardrock-Frauenband, mittlerweile haben sich (von links) Suse Michel, Conni Maly und Bine Morgenstern der leiseren Unplugged-Musik verschrieben. © To Kuehne
In den 90ern galten sie als laute Hardrock-Frauenband, mittlerweile haben sich (von links) Suse Michel, Conni Maly und Bine Morgenstern der leiseren Unplugged-Musik verschrieben. © To Kuehne

 

Dreieich - Sie haben auf Schwarmfinanzierung gesetzt – mit Erfolg: Die Frankfurter Band The Slags hat genügend Geld gesammelt, damit sie ihr neues Album "The Bedroom Tapes" produzieren konnte. Von Enrico Sauda 

 

Das Crowdfunding-Projekt der drei Frauen funktionierte wie folgt: Wer dem Trio helfen wollte, spendete einen Betrag und erhielt dafür im Gegenzug wahlweise eine oder mehrere CDs, ein Überraschungspaket oder ein "Wohnzimmerkonzert" – zuhause, in einer Kneipe oder bei einer Party.

 

Mit dem gesammelten Geld konnten sich die Sprendlingerin Bine Morgenstern, die bei The Slags singt, Harfe und Perkussion sowie Akkordeon spielt, und ihre Kolleginnen – die Schlagzeugerin Suse Michel und Conni Maly an der Gitarre – vier Tage lang im Aufnahmestudio verschanzen, um die Titel einzuspielen. "Das Aufnehmen war viel Arbeit", sagen sie unisono.

 

Alle Songs auf "The Bedroom Tapes" sind gekennzeichnet vom neuen Klang der Slags. "Wir spielen jetzt basiert auf einem Unplugged-Schlaggitarren-Sound", sagt Conni Maly. Und mit mehrstimmigem Gesang, fügt Suse Michel hinzu. "Früher waren wir eine reine Rockband, die sehr heavy war", betont Bine Morgenstern. Das sei jetzt anders, so die Sprendlingerin. Die Musik der Frauen ist leiser geworden. Die Band nennt Groove und Rhythmus und alte Tanzmusik der 60er Jahre – "als die Gitarren noch nicht verstärkt waren" – als ihre Einflüsse. "Wir haben früher laut und fett gespielt", fasst Suse Michel zusammen.

 

Die Lieder auf dem neuen Album sind eine Mischung aus alt und neu. "Wir haben von vier Alben, die wir in der Vergangenheit veröffentlicht haben, je einen Song in der neuen Instrumentierung auf die CD gepackt. Sieben neue Stücke sind drauf. Sowie einige Lieder, die vor acht oder zehn Jahren entstanden", sagt die Gitarristin. Im vergangenen Sommer und Winter hatten die drei Frauen einige neue Songs geschrieben.

 

Die Band The Slags existiert bereits seit den 80er Jahren und blickt auf 13 Tourneen zurück. Vor vier Jahren musste sie den Tod ihrer Bassistin Anja Kraft verarbeiten. Bereits zuvor hatten die Frauen auf Unplugged-Konzerte umgestellt. "Schon als Anja krank war, haben wir gesagt, dass die ganze Schlepperei mit den Instrumenten nicht sein muss und haben uns für diese Unplugged-Geschichte entschieden", erklärt Suse Michel. Bereits damals hatte das Auswirkungen auf den Sound, denn die Songs, die sie vor Krafts Tod geschrieben hatten, haben sie so im Laufe der Jahre entschlackt. "Wir haben uns auf das Wesentliche, auf das, was das Lied ausmacht, konzentriert", sagt Suse Michel.

 

Die Umwandlung hat Vorteile. "Wir brauchen nicht unbedingt Strom, um zu spielen. Wir könnten eine Welttournee machen und an jeder Ecke auftreten", sagt Conni Maly. Konzerte spielen und neue Songs schreiben ist nun das Ziel der Slags. "Wir gehen im Herbst auf eine kleine Tour", sagt Bine Morgenstern. Zunächst stellt das Trio aber am heutigen Freitag, 8. Juni, seine neue CD ab 20 Uhr im Frankfurter Yachtklub von Hans Romanov vor. Dabei unterstützt die Band Oliver Rüger, einst bei der Frankfurter Formation The Seesaw, der das Album von The Slags auch produzierte. Am Bass steht Daniel Schröter.