Maximal Kulturinitiative Rodgau e.V.

Eisenbahnstr.13, 63110 Rodgau - Jügesheim (Nähe S-Bahn 1 )

Der Veranstaltungen der Maximal Kulturinitiative fanden bis zum Sommer 2009 in der Halle  in der Stettiner Straße statt. Nach der Kündigung ist man vorübergehend in den Saal der Georg-Büchner Schule in Rodgau Jügesheim ausgewichen.  Seit September 2012 finden die meisten Konzerte in der Eisenbahnstraße 13 statt.

 

Artikel Offenbach Post, 9. August 2023:

 

Sechs Konzerte auf der Sommerwiese

 

KULTURINITIATIVE MAXIMAL - Freiluftmusik mit Parason, Sumner’s Tales und den Retrolettas

 

 

New Blues spielt "Muddy What?" am 1. September auf der Sommerwiese. Foto: p/Helmut Soltau
New Blues spielt "Muddy What?" am 1. September auf der Sommerwiese. Foto: p/Helmut Soltau

 

Jügesheim – Für drei Wochenenden geht die Kulturinitiative Maximal aus dem Keller in den Garten. Die Sommerwiesenkonzerte ab 18. August bieten versprechen sechsmal hochwertigen Musikgenuss von Blues über Swing und Latin bis zu aktuellem Pop. Die Konzerte hinter dem Haus Eisenbahnstraße 13 beginnen um 19 Uhr. Eintrittskarten müssen online reserviert werden, wie die Kulturinitiative auf ihrem Programmfaltblatt ankündigt.

 

Die "Matchbox Bluesband" eröffnet die Reihe am Freitag, 18. August, mit traditionellem Blues in vielen Schattierungen. Die langjährige Stabilität der Besetzung hat zu einem äußerst homogenen Gruppensound geführt, der gleichermaßen stilecht, individuell und mitreißend ist.

 

Eine 18-köpfige Big Band folgt am Samstag, 19. August. Die "Rodgau Groove Factory" hat sich auf Jazzrock kapriziert. Zum Repertoire gehören unter anderem Stücke von Blues Brothers, Tower of Power und Weather Report.

 

Die schwingende Leichtigkeit der südamerikanischen Latin-Musik zelebriert die Gruppe "Parason" am Freitag, 25. August. Die Musiker spielen nicht nur bekannte Salsa-, Samba- und Latintiteln von Paquito d’Rivera, Carlos Jombin, Michel Camilo und Chick Corea. Sie kleiden auch Pop-Klassiker in ein Latin-Gewand, darunter Stücke von Stevie Wonder, Michael Jackson und Steely Dan.

 

Eine kleine Reise in die Zeit des Swing unternehmen "The Retrolettas" um die Nieder-Röder Bassistin Yvonne Roth am Samstag, 26. August. Viele der damaligen Hits sind heute noch Evergreens, deren Melodien fast jeder mitsummen kann. Mit "The Retrolettas" geht es musikalisch ins Berlin der wilden Zwanziger, an den Mississippi, nach New Orleans und nach Harlem in den legendären Cotton Club.

 

"Muddy What?" gastiert am Freitag, 1. September. Das Trio widerspricht den Klischees einer Bluesband, denn die Musiker sind jung, sie haben eine weibliche Leadgitarristin, sie spielen in einer ungewöhnlichen Besetzung und sie schreiben ihre eigenen Songs. Damit haben sie sich zu einem eigenständigen Vertreter des New Blues entwickelt.

 

Mit "Sumner’s Tales" enden die Sommerwiesenkonzerte am Samstag, 2. September. Die Band spielt Songs von "The Police" und deren Mastermind "Sting". Dessen Musik zeichnet sich durch eine enorme Bandbreite aus, die Genres wie Rock, Pop, Jazz, Klassik, Punk und Weltmusik vereint. Zur Setlist gehören Auszüge aus nahezu allen Schaffensphasen der Vorbilder. Sänger Herdan Dachroth trägt nicht nur die charismatische Stimme bei, sondern erzählt auch die Geschichten hinter den Songs.  eh

 

 

Der Musik von Sting und "The Police" widmet sich "Sumner's Tales". Foto: p/Benno Sattler
Der Musik von Sting und "The Police" widmet sich "Sumner's Tales". Foto: p/Benno Sattler

 

Artikel Offenbach Post, 21. August 2023:

 

Mit Volldampfs aufs Gleis gesetzt

 

SOMMERWIESENKONZERTE - Perfekter Start für die Kulturinitiative Maximal

 

 

Kavalierstart der alten Art: Zum Auftakt der Sommerwiesen-Konzerte lieferte die Matchbox Bluesband aus Frankfurt eine mitreißende Vorstellung ab.
Kavalierstart der alten Art: Zum Auftakt der Sommerwiesen-Konzerte lieferte die Matchbox Bluesband aus Frankfurt eine mitreißende Vorstellung ab.

 

Jügesheim – Begeisterung, Erinnerungen und Interesse gleichermaßen haben am Freitagabend vier Herren aus der Streichholzschachtel in Jügesheim geweckt. Mit dem Auftritt der Matchbox Bluesband aus Frankfurt hinter dem Stammdomizil an der Eisenbahnstraße gelang der Kulturinitiative Maximal für ihre sommerliche Open-Air-Reihe ein Kavalierstart alter Art. Der Fahrplan bis Anfang September verspricht weitere Delikatessen.

 

Keine fünf Minuten brauchte das Quartett, um sein Publikum für zweieinhalb Stunden unter Volldampf aufs Gleis zu setzen. Bis Klaus Kilian, Frontmann der seit über drei Jahrzehnten nahezu konstant besetzten Formation, die Eisenbahn-Analogie mit dem Mundharmonika-Klassiker "Number Nine Train" final auf die Spitze trieb, blieb die Metapher stets in Reichweite. Louis Jordan, in den 1940er-Jahren Star der erblühenden Rhythm‘n’ Blues-Szene in den USA, gedachte die Combo beim "Choo Choo Choo Boogie" mit vierstimmigem Vokal-Background. Im Genre blieb sie mit "Teardrops From My Eyes" swingend und "You Don‘t Know What Love Is".

 

Mit authentischem, sauber abgestimmtem Gesang beeindruckte das Quartett wiederholt, etwa beim 50er-Jahre-Hit "Crazy Little Mama" von den Eldorados. Häufiger noch blitzte im Programm aus klassischem Chicago-Blues, Reminiszenzen an Legenden wie Muddy Waters und Little Walter, erdig-satten Südstaaten-Sound und einer selbst gestrickte Nummer über den suspekten Bofrost-Mann das Können der beiden Solisten auf. Klaus Kilian deckt mit der Blues Harp das Klangspektrum vom Bläsersatz über Jazz-Piano bis zur Leadgitarre ab, lässt selbst die Slide Guitar wimmern wie einst Elmo James ("Bleeding Heart") und gilt als einer der besten deutschen Blues-Sänger.

 

Ein vergleichbarer Ruf eilt Bernd Simon voraus, der als Gitarrist mit harmonischen Aha-Momenten und handgestochenen Riffs in atemberaubendem Tempo verblüffen kann. Ideal ergänzt wird das Front-Duo von Drummer Thomas Frömming, der zum staubtrockenen (Off-)Beat gleichzeitig die Becken zu streicheln und Synkopen zu dreschen versteht, und Wolfgang Lieberwirths Kontrabass, solides Podest und für ein kerniges Solo gut.

 

Für die Veranstalter hätte der Auftakt ihrer Sommerwiesenkonzerte kaum besser sein können. Maximal-Vorsitzende Karin Wagner war angesichts der gut besetzten Festwiese, von Nachbar Matthias Bachmann zur Verfügung gestellt, schon am frühen Abend zuversichtlich: In Corona-Nöten 2020 erstmals improvisiert, habe das Angebot – vom sechsköpfigen Vorstand und einer ehrenamtlichen Mannschaft von 20 bis 30 Helfern gestemmt – den richtigen Rahmen und offenbar auch sein Publikum gefunden. Erstmals gibt’s dieses Jahr zum Sound für Herz und Hirn auch Herzhaftes für Leib und Seele: Wagners Vize Horst Neckermann bestand die Probe am Würstchengrill.

 

So regional wie möglich sollen die Wiesenkonzerte nach Worten der Vorsitzenden sein. Die Richtung wies am Samstagabend mit der Big Band Groove Factory und einem Programm aus Rhythm‘n’ Blues, Funk, Pop und Jazz-Rock ein Rodgauer Eigengewächs. Nächstes Wochenende ist für Freitag Latin-Jazz mit Parason, für Samstag eine Nostalgie-Show von Jazz über Swing bis Rock’n’ Roll mit den Retrolettas angesagt. Die weiteste Anreise hat am Freitag, 1. September, das Trio Muddy What? aus München mit Blues im Gepäck, allerdings modern akzentuiert, bevor Sumner's Tales am Samstag, 2. September, mit Songs von Sting und The Police in den Endspurt gehen. Los geht es stets um 19 Uhr auf der Wiese hinterm Maximal.  zrk

 

 

Homepage: www.maximal-rodgau.de