Musikschule Langen

 

 

Kulturhaus, Altes Amtsgericht, Darmstädter Str. 27, 63225 Langen

 

Artikel Offenbach Post, 19. April 2023:

Nachhaltig für Musik begeistern

TUT-KLONG-LA - Workshops sind in diesem Jahr nur im Kulturhaus / Bands besonders beliebt

VON NICOLE JOST

Bei Tut-Klong-La, dem Ferienprogramm der Musikschule, wird die ganze Woche musiziert. Sängerin Julia (Zweite von links) mag es, den kompletten Tag mit ihrer Band, die sie vergangenes Jahr kennengelernt hat, zu proben.
Bei Tut-Klong-La, dem Ferienprogramm der Musikschule, wird die ganze Woche musiziert. Sängerin Julia (Zweite von links) mag es, den kompletten Tag mit ihrer Band, die sie vergangenes Jahr kennengelernt hat, zu proben.

 

Langen – Im Kulturhaus Altes Amtsgericht erklingt in diesen Tagen Musik aus jeder Ritze: Klassik, Rock oder Blasmusik – beim 14. Tut-Klong-La sind die 45 Jungs und Mädels nicht auf eine Stilrichtung festgelegt. „Das ist meine liebste Arbeitswoche im Jahr. Den ganzen Tag lang ist Musik im Haus und am Nachmittag gehen so viele Kinder und Jugendliche mit einem Lächeln nach Hause“, sagt Uwe Sandvoß, Leiter der städtischen Musikschule, die das Camp zusammen mit der Koordinationsstelle Jugendarbeit veranstaltet.

 

Die jungen Musiker sind von Montag bis Freitag zwischen 10 und 16 Uhr in ihren Osterferien mit großem Enthusiasmus bei der Sache: Hinter nahezu jeder Tür wird konzentriert geprobt und es werden neue Stücke erarbeitet. Im ersten Obergeschoss sind die Blechblasinstrumente im Einsatz: 15 Jungen und Mädchen spielen bei Musiklehrer Ilja Holodkov zusammen. „Hier sind viele der Kinder aus den Bläserklassen. Wir kooperieren mit dem Dreieichgymnasium und der Adolf-Reichwein-Schule. Da ist unser Musiklehrer auch im Unterricht im Einsatz“, erläutert Sandvoß.

 

Der zehn Jahre alte Erik ist da eine Ausnahme, er startet erst im Sommer in der Adolf-Reichwein-Schule mit der Bläserklasse und möchte dann zusätzlich Saxofon lernen. „Aber ich spiele schon eine Weile Tenorhorn. Es ist toll, den ganzen Tag das Instrument zu üben. Ich mache so gute Fortschritte, kann schon richtig mitspielen und fühle mich gut in dem Orchester“, berichtet der Junge. Es sei auch seine eigene Idee gewesen, seine letzte Ferienwoche mit Musik zu verbringen. Die Pausen mag er auch, dann geht es raus auf den Hof, die Kinder können zusammen spielen, das Spielmobil der Stadt ist mit einer Auswahl an Geräten dabei. „Gerade die Spieler der Blasinstrumente machen ein bisschen öfter Pause, man kann nicht den ganzen Tag Trompete spielen“, weiß Sandvoß, dass es auch schon mal anstrengend werden kann.

 

Bei Heiko Rühmkorff geht es mit der internationalen Folklore ein bisschen klassischer zu, auch für diese Gruppe haben sich acht Kinder angemeldet. Den größten Teil der Tut-Klong-La-Gruppen machen in diesem Jahr aber die Bands aus. Vier Bandleiter kümmern sich um die Nachwuchsgruppen, die sich zum Teil schon kennen. „Ich war im vergangenen Jahr zum ersten Mal bei Tut-Klong-La dabei“, erzählt die 15 Jahre alte Julia. Die Band, die sich dabei zusammen gefunden hat, probt jetzt wöchentlich mit ihrem Leiter Jan Janson im Kulturhaus. „Jetzt sind noch drei weitere Leute dazu gekommen und wir haben am zweiten Tag den zweiten Song geprobt. Es klappt also gut und macht riesig Spaß.“ Julia steht als Sängerin am Mikrofon und mag die beiden neuen Titel „21 Guns“ von Green Day und „Numb“ von Linkin Park gerne. Für Jan Janson macht es die Sache leichter, wenn er die jungen Musiker aus der Musikschule kennt. „Meine aktuelle Gruppe ist ein bisschen älter, wir arbeiten wirklich konzentriert mit nur einer Stunde Mittagspause. Da kommen wir sehr gut voran“, lobt der Bandleiter seine Teenager für ihren guten Fokus.

 

Für Uwe Sandvoß sind diese Gruppen eine besondere Erfolgsgeschichte: „Natürlich geht es um den Spaß in den Ferien, und auch darum die Eltern bei der Betreuung zu entlasten. Wir sind in diesen Ferien das einzige städtische Freizeitangebot. Aber wir als Musikschule haben natürlich ebenfalls ein Interesse daran, dass die Kinder nachhaltig Lust dazu haben, weiter zusammen zu musizieren“, so der Musikschulleiter. Und das gelinge in der Vergangenheit immer wieder – besonders gut mit den Bands.